Die ungelösten Probleme auf den Finanzmärkten treiben uns seit 2008 von einer Finanzmarktkrise zur nächsten. Heute bestimmen internationale Rating-Agenturen über das Wohl ganzer Volkswirtschaften. Zwar stehen sie immer mehr in der Kritik, aber ihre Vormachtstellung ist ungebrochen. Die Art und Weise wie der Finanzsektor Politik erpressen und Staatskassen plündern kann, wird weltweit angeprangert, aber die Turbulenzen auf den globalen Finanzmärkten zeigen, dass die eingeleiteten Maßnahmen in vielen Punkten zu schwach sind oder sogar den eigentlichen Kern des Problems nicht treffen. Beschäftigte und Steuerzahler tragen die Folgekosten.
Wenn es nicht gelingt, die Macht dieses Sektors durch einen starken öffentlichen Bankensektor und Risiko minimierende Vorschriften zu brechen, scheinen alle anderen Alternativen nicht zu greifen.
Am deutlichsten wird das in den Euro-Ländern, die Euro-Krise belastet immer mehr das gesamte Projekt Europa. Das Problem des Euro ist weder ein reines Staatsschuldenproblem noch ein Problem einzelner Mitgliedsländer. Hinter der Euro-Krise stecken mehrere Krisen gleichzeitig – Integrationskrise, soziale Krise, Wirtschaftskrise, Schuldenkrise, Leistungsbilanzkrise –, die alle gelöst werden müssen.
Die Forumsexperten:
- Ralph Heuwing, Dürr AG
- Torsten Windels,NordLB
- Stephan Schulmeister, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
- Bertin Eichler, IG Metall