Unter der Dominanz der Finanzmärkte hat sich die Globalisierung weiter beschleunigt. Das Ergebnis ist zwiespältig. Für einige Länder – besonders die BRICS-Staaten – haben sich neue Entwicklungsmöglichkeiten aufgetan, andere Länder wie zum Beispiel große Teile von Afrika sind weitgehend abgehängt worden.
Es gab Fortschritte in der Bekämpfung absoluter Armut, aber weltweit hat die soziale Spaltung in den Gesellschaften selbst zugenommen. Durch die weltweiten Märkte ist die Konkurrenz gerade unter den schwächeren Ländern gewachsen. Das Gesicht der globalen Ungleichheit hat sich verändert, der Problemdruck ist geblieben.
Ein sozialer, ökologischer und demokratischer Entwicklungspfad kann seine Wirkung erst als globales Projekt voll entfalten. Ob Regulierung der Finanzmärkte oder Reduzierung der CO2-Emissionen: In allen wesentlichen Fragen können verschiedene Regionen zwar eine Vorreiterrolle übernehmen, gelöst werden können sie aber letztlich nur weltweit.
Die Länder der nachholenden Ökonomien fordern zu Recht vergleichbare Lebens-chancen. Ohne gemeinsame Perspektiven und Institutionen, in denen ein Interes-sensausgleich ausgehandelt werden kann, sind weder die Klimaziele zu verwirklichen, noch knappe Ressourcen sinnvoll zu bewirtschaften. Es drohen schwere Auseinandersetzungen um Rohstoffe, Anbauflächen oder Wasser, die auch in militärische Konflikte umschlagen können.
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