Der Staat muss sich wieder stärker in die Sozialpolitik einmischen

Foto: Uni Manchester


Jill Rubery, Professorin an der Universität Manchester, for­dert in Berlin anläss­lich des Kurswechselkongress einen akti­ven, inves­tie­ren­den Sozialstaat.

Die kom­ple­xen Strukturen auf den Arbeitsmärkten wie auch die kom­pli­zier­ten Familienstrukturen mach­ten dies drin­gend erfor­der­lich. Nur so könne man der jun­gen Generation künf­tig eine Chance bieten.

"Wir brau­chen mehr vom Sozialen in den euro­päi­schen Sozialstrukturen", erklärte die Wissenschaftlerin.

Familien- und Arbeitsmarktpolitik ist in vie­len Ländern halb­her­zig
Die Forschungsschwerpunkte der Professorin sind unter ande­rem Arbeitsmarktpolitik, die Auswirkung von Mindestlöhnen, neue Arbeitsformen und Flexibilität. Sie rich­tete in Berlin ihren Blick auf den inter­na­tio­na­len Vergleich der Arbeitsmärkte. Sie stellte ihre Untersuchung das, die beweist, dass die Kombination aus Familien- und ihrer Arbeitsmarktpolitik in vie­len Wohlstandsländern halb­her­zig ist.

Ihre Thesen:

  • Das Klima der sozia­len Kürzungen bringt sozia­len Unfrieden.
  • Familienstrukturen wer­den immer komplexer.
  • Es gibt immer mehr Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt und unfaire Einkommen.

Ihre Forderungen:

  • Veränderungen auf den Arbeitsmärkten und Familien führt zu höhe­ren Ansprüchen an den Staat, sagt Rubery. Der Staat muss für Kinderbetreuung, Förderung von jun­gen Erwachsenen, Pflege der Angehörigen, Vaterzeit sowie die Betreuung der Senioren sorgen.
  • Jill Rubery for­dert einen akti­ven Staat, der in soziale Bereiche investiert.
  • Die Öko­no­min glaubt, dass es mehr Chancen für lern­schwa­che Beschäftigte braucht.
  • Sie rät zu einer Arbeitslosenversicherung für alle in Europa.
  • Eine Gesetzgebung gegen Diskriminierung im Alter sei drin­gend erforderlich.
  • Europaweit müsse ein Mindestlohn ein­ge­führt werden.
  • Prekäre Beschäftigung wie Leiharbeit aber auch Teilzeit braucht ein euro­pa­weit gel­ten­des Gesetz.
  • Mehr Standards und Transparenz für euro­päi­sche Beschäftigungsverhältnisse seien drin­gend erforderlich.
Zum Weiterlesen:
Jill Rubery, European Work and Employment Research Centre, Manchester Business School, University of Manchester
"FRAGMENTED FUTURES: RETHINKING THE CONDITIONS FOR INCLUSIVE LABOUR MARKETS"

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