Biologe, Physiker und Umweltexperte
Der Biologe und Physiker Ernst Ulrich von Weizsäcker gilt als wichtiger Vordenker des Konzeptes einer nachhaltigen Entwicklung. Er lieferte etliche Ideen, wie die wachsende Weltbevölkerung ihre materiellen Bedürfnisse langfristig befriedigen und gleichzeitig die Umwelt als überlebensnotwendige Grundlage für die nächsten Generationen bewahren kann.
Weizsäcker wurde 1939 in Zürich geboren, wuchs in Göttingen auf und studierte Physik in Hamburg sowie Biologie in Freiburg. Er war unter anderem Professor für Biologie an der Universität Essen und danach Gründungspräsident der Universität Kassel (1975-1980). Ab 1981 führte er das UNO Zentrum für Wissenschaft und Technologie in New York. Ab 1984 prägte er maßgeblich das Institut für Europäische Umweltpolitik als dessen Leiter. Von 1991 bis 2000 war er Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Weizsäcker ließ sich 1998 in den Bundestag wählen, dem er sieben Jahre angehörte. Im April 2012 ernannte ihn die Freiburger Universität zum Honorarprofessor im Fachgebiet Umwelt- und Ressourcenpolitik.
In seinem aktuellen Buch „Faktor Fünf“ geht es um eine politisch herbeigeführte „Effizienz-Revolution“. Über eine kontinuierliche Erhöhung der Energiekosten, durch eine ökologische Steuerreform, sollen Energie- und Ressourcenproduktivität erheblich gesteigert werden. Die forcierte Anwendung von effizienterer Technik wirke dabei einer drastischen Preiserhöhung für den Verbraucher entgegen. Nicht zuletzt müsse an die Stelle der einseitigen Wachstumspolitik aber auch eine zu etablierende „genügsamkeitsorientierte Kultur“ treten.
Ernst Ulrich von Weizsäcker ist Mitglied der SPD, der Europäischen Akademie der Wissenschaften sowie Ko-Präsident des Club of Rome. Der fünffache Vater ist außerdem Träger mehrerer Ehrungen und Preise, darunter der Deutsche Umweltpreis und das Bundesverdienstkreuz.
Zum Weiterlesen
- Erdpolitik
- Faktor Vier/Faktor Fünf: Die Formel für nachhaltiges Wachstum.
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