Direktor des Instituts für Europastudien an der Universität von British Columbia in Vancouver/Kanada
Hübner ist Professor für europäische Integration und internationale politische Ökonomie. In jüngster Zeit befasst er sich intensiv mit der Frage, welche Rolle „Nachhaltigkeit“, also zum Beispiel Rohstoff schonende Herstellungsprozesse und Produkte, in der Weltwirtschaft und den einzelnen Volkswirtschaften spielen und wie Innovationen durch die Politik gesteuert und gefördert werden. In einem radikalen Umsteuern auf „grüne Technologien“ sieht er eine der großen und angesichts der globalen Umweltprobleme einzig möglichen Wachstumschance für die globale Wirtschaft. Er fordert ein europäisch abgestimmtes Umsteuern. Die Staaten sollen diesen Prozess unterstützen. Die derzeitige „Austeritätspolitik“ (Sparpolitik) von EU-Ländern wie Deutschland hält er nicht für hilfreich. Ein großes Problem sieht er darin, dass sich sowohl die politischen Entscheidungsträger als auch die durch die Finanzmärkte dominierte Wirtschaft nur an kurzfristigen Zeiträumen orientieren, Umsteuern aber eine langfristige Aufgabe ist.
Hübner wurde 1953 in Neuenstadt (Baden-Württemberg) geboren. Nach Forschungstätigkeiten und (Gast-)Professuren in Mannheim, Berlin, Kassel und Wien ging er zunächst zu einem Institut in Toronto und dann nach Vancouver. An der British Columbia-Universität hält er den Jean Monnet Chair for European Integration and Global Political Economy.
Seine Arbeitsschwerpunkte: Europäische Integration, Rolle des Euro im globalen Wirtschaftsgeschehen und Innovationspolitik im Rahmen von Nachhaltigkeits-Strategien.
Zum Weiterlesen:
In dem Aufsatz „Regimewechsel – nach dem Finanzmarktkapitalismus“ begründet Hübner,
warum die Zukunft der Weltwirtschaft in einem politischen Umsteuern auf Nachhaltigkeit liegt und warum das erfordert, die Finanzmärkte stärker zu regulieren. WSI-Mitteilungen 12/2011, Seite, 640 ff. [ mehr... ]