Betriebsrat beim Nutzfahrzeugbauer MAN Trucks & Bus in München
Wie die Automobilhersteller stehen auch die Nutzfahrzeugbauer vor der Herausforderung: Wenn sie in Zukunft konkurrenzfähig sein wollen, müssen sie eine technische Antwort auf Klimawandel und schwindende Ölreserven finden. Anders als das Auto werden Lkw oder Busse allerdings auch mittelfristig noch nicht mit reinen Elektro-Antrieben fahren können. Deshalb müssen sich die Hersteller darauf konzentrieren, den Verbrauch von Diesel-Motoren zu verringern und die Hybrid-Technik weiter zu entwickeln, sagt Dienstbier. Auch in Brennstoffzellen sieht der Betriebsrat für Nutzfahrzeuge eine Alternative. Allerdings hapert es hier noch mit der Versorgung. Bislang setzen nur einzelne Verkehrsunternehmen diese Technik ein. Ein Bus hat eine festgelegte Route und kann anschließend am Busbahnhof aufgetankt werden. Das gilt für den Güterverkehr quer durch Europa nicht.
Dienstbier erwartet von Nutzfahrzeugherstellern allerdings, dass sie nicht nur die Technik weiterentwickeln. Sie müssen auch die Beschäftigten mit in die Zukunft nehmen. Neue Technik stellt neue Anforderungen an Fähigkeiten und Wissen der Beschäftigten. Deshalb fordert Dienstbier, Arbeitnehmer rechtzeitig weiterzubilden. „Es mag ja sein, dass der technische Antrieb bei den Fahrzeugen unterm Strich mehr Arbeitsplätze bringt“, sagt Dienstbier. „Wir wollen aber auch, dass die neuen Arbeitsplätze bei uns entstehen.“
Willi Dienstbier arbeitet seit 35 Jahren bei MAN. Er ist Mitglied des Aufsichtsrat und seit 1984 Mitglied des Betriebsrats. Er kümmert sich vor allem um die internationale Arbeit. Wenn irgendwo auf der Welt ein Kollege ein Problem hat, sucht Dienstbier nach einer Lösung oder einem Ansprechpartner, der vor Ort helfen kann.
Sehr beschäftigt ihn zurzeit auch die Integration von MAN in den VW-Konzern, die aus seiner Sicht bislang gut läuft.