Forum 12: Demokratisierung der Wirtschaft

Den Gewerkschaften ist immer bewusst gewe­sen, dass eine ent­wi­ckelte demo­kra­ti­sche Gesellschaft auch eine Demokratisierung der Wirtschaft, dem Kernbereich gesell­schaft­li­cher Macht, erfor­dert. Auf gesell­schaft­li­cher Ebene bedingt dies ein ver­än­der­tes Verhältnis von Politik und Öko­no­mie. Die Politik muss in der Lage sein, der Öko­no­mie Ziele und Regeln zu set­zen und ihre Richtung bestim­men. In den Betrieben geht es darum, dass die Beschäftigten die Perspektiven ihres Unternehmens, ihrer Branche oder ihrer Region mit­be­stim­men kön­nen. Dazu muss es ihnen mög­lich sein, Einfluss auf Investitionsentscheidungen zu neh­men. Weiterlesen

Auf einen Blick: Die Ergebnisse des Kongresses als Broschüre

Mitbekommen, wie´s gelau­fen ist: Anfang Dezember 2012 ver­an­stal­tete die IG Metall den inter­na­tio­na­len Kongress „Kurswechsel – für ein gutes Leben“. Betriebsräte, Wissenschaftler, Politiker und Gewerkschafter aus aller Welt dis­ku­tier­ten über die Zukunft Deutschlands. Jetzt gibt es eine aus­führ­li­che Dokumentation über die Themen und Diskussionen.

Broschüre zum Kurswechselkongress in Berlin

Mehr Demokratie in der Wirtschaft für eine nachhaltige Unternehmenspolitik

Foto: Christian von Polentz

Im finanz­markt­ge­trie­be­nen Kapitalismus wer­den Management-Entscheidungen immer kurz­fris­ti­ger und ren­di­teo­ri­en­tier­ter. Daher brau­chen die Beschäftigten und ihre Interessenvertreter mehr Beteiligungsrechte, um die nach­hal­tige Entwicklung des Unternehmens, Investitionen, Innovationen und Arbeitsplätze zu sichern. Dies war Thema des Forums 12 "Demokratie in der Wirtschaft" auf dem Kurswechsel-Kongress der IG Metall.

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Betriebe in Belegschaftshand

Foto: pho­to­case

Warum müs­sen Unternehmen von Kapitaleignern beherrscht wer­den? Warum nicht von den Beschäftigten?

Dazu gibt es einige Beispiele, etwa in Form von Stiftungen und Genossenschaften, die zei­gen: Die Fortführung des Unternehmens durch die Belegschaft oft die bes­sere Alternative für die lang­fris­tige Sicherung der Arbeitsplätze.

Ein gro­ßes Problem ist jedoch die Finanzierung. Um hier wei­ter­zu­kom­men, haben Attac, die EWR Consulting GmbH, Gewerkschafter und andere Partner die Kampagne "Betriebe in Belegschaftshand" gegründet.

Zur Webseite der Kampagne:
betriebe-in-belegschaftshand.de

Zum Nachlesen:

Eine Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat meh­rere Beispiele von Betrieben in Belegschaftshand, ins­be­son­dere im Metallbereich untersucht.

Jürgen Hennemann: "Wir sollten Anteile am Unternehmen anstreben"

Jürgen Hennemann auf der Arena-Veranstaltung der IG Metall

Foto: IG Metall

Jürgen Hennemann ist Betriebsratsvorsitzender des Automobilzulieferers FTE, der drei­mal hin­ter­ein­an­der an Finanzinvestoren ver­kauft wurde. Da Gewerkschaften und Betriebsräten oft mit her­kömm­li­chen Mitteln nicht mehr wei­ter­kom­men, for­dert er, dass die Beschäftigten wirt­schaft­lich an Unternehmen betei­ligt werden.

Eine lang­fris­tige Investitions- und Innovationspolitik inter­es­siert die Kapitalseite heute immer weni­ger. Kurzer Profit ist bei den immer rascher wech­seln­den Eignern und Anteilseignern ange­sagt. Diese Erfahrung hat Jürgen Hennemann als Betriebsratsvorsitzender des Autozulieferers FTE im frän­ki­schen Ebern gemacht: Drei Verkäufe inner­halb weni­ger Jahre.

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Mitbestimmung im Rahmen von Wirtschaftsdemokratie

Helga Schwitzer

Helga Schwitzer. Foto: Annette Hornischer

Dass die Mitbestimmung sowohl auf gesell­schaft­li­cher ebenso wie auch auf betrieb­li­cher Ebene ein ent­schei­den­der Eckpunkt für Wirtschaftsdemokratie ist, schreibt Helga Schwitzer auf "Gegenblende.de".  Sie for­dert, dass die Beschäftigten ihre Arbeitsbedingungen und die Perspektiven ihres Unternehmens, ihrer Branche oder ihrer Region mit­be­stim­men kön­nen. Zudem muss es ihnen mög­lich sein, Einfluss auf Investitionsentscheidungen zu nehmen.

Schwitzer  for­dert dar­über hin­aus eine aktive Rolle des Staates in Politik und Wirtschaft. So soll die Regierung nicht nur bei der Regulierung der Finanzmärkte aktiv in die Wirtschaft ein­grei­fen, son­dern bei­spiels­weise auch bei der Arbeitsmarktpolitik, bei der Investitionspolitik, sowie der Regional- und Strukturpolitk. Den Artikel lesen auf "Gegenblende.de".

Economic Democracy as Opportunity for Trade Unionism

Foto: London School of Economics and Political

Interview with Richard Hyman, Emeritus Professor of Industrial Relations at the London School of Economics and Political Science (LTE), about his view of eco­no­mic demo­cracy and the oppor­tu­nities it offers for trade unio­nism: it can rein­vi­go­rate trade uni­ons as a social move­ment - if we for­mu­late it con­cre­tely and ask the key ques­ti­ons: What do we do with money? And who deci­des? Why not working people?

Richard, what does eco­no­mic demo­cracy mean to you? And why should trade uni­ons put it on top of their poli­ti­cal agenda?
Hyman: The cur­rent eco­no­mic cri­sis is the result of how capi­ta­lism has evol­ved during the last three deca­des. It led to an expo­nen­tial rise in the inco­mes of the rich, who used their sur­plus to spe­cu­late on finan­cial mar­kets. The con­ti­nuing out­come of the cri­sis is gro­wing ine­qua­lity and an increase in social exclu­sion. There is cle­arly some­thing wrong with the sys­tem. There can be no return to "busi­ness as usual", yet neo­li­be­ra­lism seems stron­ger than ever. The idea of eco­no­mic demo­cracy offers a vision of popu­lar empower­ment which could rein­vi­go­rate trade unio­nism as a social move­ment – and help launch a struggle for a genui­nely alter­na­tive economy.

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