Unter der Dominanz der Finanzmärkte hat sich die Globalisierung weiter beschleunigt. Das Ergebnis ist zwiespältig. Für einige Länder – besonders die BRICS-Staaten – haben sich neue Entwicklungsmöglichkeiten aufgetan, andere Länder wie zum Beispiel große Teile von Afrika sind weitgehend abgehängt worden. Weiterlesen
Auf einen Blick: Die Ergebnisse des Kongresses als Broschüre
Mitbekommen, wie´s gelaufen ist: Anfang Dezember 2012 veranstaltete die IG Metall den internationalen Kongress „Kurswechsel – für ein gutes Leben“. Betriebsräte, Wissenschaftler, Politiker und Gewerkschafter aus aller Welt diskutierten über die Zukunft Deutschlands. Jetzt gibt es eine ausführliche Dokumentation über die Themen und Diskussionen.
Größere soziale Gleichheit führt zu größerer Stabilität
Warum gedeiht in dem einen Land Wohlstand, während die Menschen in anderen Regionen an Armut leiden? Diese Fragestellung diskutierten die Teilnehmer und Referenten des Forums „Globale Ungleichheit“ am 6. Dezember 2012 in Berlin.
Obwohl die Armut in der Welt abgenommen hat, verstärken sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. So haben in China, Ostasien und in Lateinamerika die soziale Spaltung abgenommen, während sie sich in Afrika verschärft. He Goachao (China), Valter Sanches (Brasilien) und Patrick Bond aus Südafrika erläuterten Merkmale dieser Entwicklungen in ihren Ländern. Weiterlesen
Theorie zu globaler Ungleichheit oder warum Nationen scheitern
Warum gedeiht in dem einen Land Wohlstand, während die Menschen in anderen Regionen an Armut leiden? Diese Fragestellung ist fast ein Klassiker und hat in allen Zeiten Debatten in Wissenschaft, Religion, Philosophie und Politik ausgelöst.
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Globalisierung, Wohlstandsgefälle und internationale Solidarität
Auf allgemeinster Ebene können die Auswirkungen der Globalisierung als eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse zu Gunsten der mobileren Elemente in der Gesellschaft gewertet werden. Mobilität verschafft den einzelnen Akteuren eine weitere Option, nämlich die Möglichkeit den jeweiligen Ort zu verlassen (Exit). Dies bedeutet, dass sich die Angewiesenheit auf andere gesellschaftliche Kräfte verringert und entsprechend die Verhandlungsmacht wächst.
Mit Ausnahme der hoch qualifizierten Arbeitskräfte, die sich bei entsprechender Mobilität ihre am Markt knappen Fähigkeiten gut bezahlen lassen können, wird die Masse der Bevölkerung gleich doppelt negativ von dieser Kräfteverschiebung betroffen. Zum einen als Lohnabhängige, denn ihre familiären Einbindungen benachteiligen sie mobilitätstechnisch gegenüber dem Kapital. Ihnen können lohn- und arbeitszeitpolitische Zugeständnisse abgerungen werden. Zum anderen als Bürgerinnen und Bürger territorialer Gemeinwesen, die per Definition nicht mobil sind und somit der Exit-Optionen wenig entgegenhalten können. Als solche steigt ihr Anteil an der Steuerlast bei gleichzeitigen staatlichen Leistungskürzungen.
Nur durch Absprachen zwischen den jeweils weniger mobilen Kräften kann dieser Kräfteverschiebung begegnet, ein Gegeneinanderausspielen verhindert werden. Somit lautet die allgemeinste Antwort auf die Machtverschiebung im Zuge der Globalisierung: "Proletarier aller Länder vereinigt euch!".