Ein ökologischer Umbau der Industrie gelingt nur, wenn die Unternehmen mitziehen. Es gibt bereits gute Beispiele, die aufzeigen, wie eine nachhaltige Unternehmensstrategie aussehen kann. Häufig unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit werden in Betrieben intensiv Projekte diskutiert beziehungsweise vorangetrieben, die mit Ressourcen- und Materialeffizienz, Kreislaufwirtschaft sowie dem Aufbau neuer Standbeine, neue Beschäftigungsfelder zukunftsfest machen wollen. Weiterlesen
Auf einen Blick: Die Ergebnisse des Kongresses als Broschüre
Mitbekommen, wie´s gelaufen ist: Anfang Dezember 2012 veranstaltete die IG Metall den internationalen Kongress „Kurswechsel – für ein gutes Leben“. Betriebsräte, Wissenschaftler, Politiker und Gewerkschafter aus aller Welt diskutierten über die Zukunft Deutschlands. Jetzt gibt es eine ausführliche Dokumentation über die Themen und Diskussionen.
Grüne Energie, grüne Jobs - reine Fantasie?
Ein ökologischer Umbau der Industrie wird nur gelingen, wenn Unternehmen und Beschäftigte an einem Strang ziehen. Um die ökologische Wende erfolgreich zu meistern, müssen aber auch soziale Kriterien mitgedacht werden.
Es besteht die Chance, in der ökologischen Wende Arbeitsplätze zu erhalten und neue entstehen zu lassen. So das Fazit des Forums "Industrie auf grünen Wegen" auf dem Kurswechsel-Kongress der IG Metall in Berlin.
Industrie: Schlüssel zur Nachhaltigkeit
Trotz aller Unkenrufe seit den 1980er Jahren, trotz der vielen geistreichen Monographien über das Ende der Industriegesellschaft und der Transformation zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft ist die industrielle Produktion nach wie vor die Basis des ökonomischen Erfolgs unserer Gesellschaft. Heute geht es darum, diesen Erfolg zukunftsfest zu machen und die Industrie nachhaltig zu modernisieren.
Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, erklärt warum Nachhaltigkeit der Schlüssel zum Fortschritt ist.
Ressourceneffizienz in der Produktion
Ressourceneffizienz als entscheidender Faktor
Prof. Dr. Siegfried Russwurm ist Chef des Industriesektors von Siemens mit rund 100 000 Mitarbeitern und fast 20 Milliarden Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2011.
Wir sprachen mit ihm über die "grünen Wege" des Siemens-Konzerns, die Bedeutung des Standortes Deutschland für das Unternehmen, über den sogenannten Fachkräftemangel und darüber, wie sich Siemens speziell im Bereich der Nachwuchsförderung aufstellt.
Erneuerbare Energie bringt Arbeitsplätze
Energiewende contra Jobs? Das ist keine Frage. Ein Ausbau erneuerbarer Energien wird in vielen Bereichen Arbeitsplätze schaffen. Bis zu einer Million Menschen könnten bis zum Jahr 2030 in den grünen Branchen Arbeit finden. Das haben Experten ausgerechnet.
Dass die Atomkraft als Brückentechnologie ungeeignet ist, ist spätestens seit der Atomkatastrophe von Fukushima klar. Auch wenn Stromkonzerne und Atom-Lobbyisten unverdrossen das Gegenteil behaupten. Klar ist: Fukushima hat den längst überfälligen ökologischen Wandel beschleunigt. Umsteigen auf erneuerbare Energien ist nicht nur aus ökologischer Gründen notwendig. Es bringt auch Jobs. Allein in den letzten sechs Jahren hat sich die Beschäftigung bundesweit in den grünen Branchen mehr als verdoppelt. Weiterlesen
Reinhard Voges: Wegbereiter der Bio-Kohle
Man nehme ein Kilo getrocknetes Gras, etwas Wasser und ein paar Tropfen Zitronensäure und gebe diese Zutaten in einen Schnellkochtopf. Den erhitze man kräftig auf rund 200 Grad Celsius. Der Kochvorgang lässt einen Druck von rund 20 bar entstehen. Und nach rund zwölf Stunden haben sich Gras, Wasser und Säure in ein knappes Pfund Kohle verwandelt.
Natürlich ist der Dampfdrucktopf kein gewöhncher Kochtopf, sondern gasdicht ver-schließbarer Druckbehälter, wie er in der Physik Anwendung findet. Die gesamte Prozedur der Kohlegewinnung im Kochtopf nennt sich hydrothermale Carbonisierung. Und sie ist das Projekt von Reinhard Voges, Betriebsrat der Salzgitter Service und Technik GmbH. Voges will zusammen mit seinen Kollegen neue Technologien ausfindig machen, mit deren Hilfe sich langfristig Arbeitsplätze im Betrieb sichern oder sogar neue Arbeitsplätze schaffen lassen. Wir sprachen mit Reinhard Voges über die Anfänge, den Verlauf und den heutigen Stand des Projekt.
Cradle-to-Cradle: Resonanz in der IG Metall
Visionen, wie die Zukunft der Arbeit aussehen könnte, waren das zentrale Thema der Engineering- und IT-Tagung von Hans-Böckler-Stiftung und IG Metall. Im Zentrum stand dabei der ganzheitliche Produktionsansatz "Cradle-to-Cradle", der Ingenieuren eine zentrale Rolle in einer ökologisch nachhaltigen Welt zuweist. "Cradle to Cradle" steht für eine nachhaltige Produktionsweise in biologischen und technischen Kreisläufen.
Christiane Benner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, und Dr. Prof. Michael Braungart erklären in diesem Video, auf welche Resonanz das Cradle-to-Cradle-Konzept in der IG Metall stößt.
Cradle to Cradle: Masterplan für die Zukunft
"Cradle to Cradle" steht für eine nachhaltige Produktionsweise in biologischen und technischen Kreisläufen. Erfunden wurde das Konzept, das übersetzt
"Von der Wiege zur Wiege" lautet, von dem Chemiker Michael Braungart, der in Hamburg die EPEA Umweltforschung leitet. Wir trafen den "Öko-Visionär" am Rande der Engineering- und IT-Konferenz der IG Metall.
Braungart wirbt mit seinem Cradle-to-Cradle-Ansatz für einen Kreislauf der Produkte. Sie sollen entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe oder als Wertstoffe kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten werden. Beispiele für den ewigen Kreislauf der Stoffe gibt es bereits einige: Zum Beispiel das kompostierbare T-Shirt, den Stuhl, dessen Elemente bis zu 200-mal wiederverwertet werden können oder den kompostierbaren Bezug für Flugzeugsitze. Weiterlesen
Grüne Zukunft - nicht nur eine Vision
Strom wird fast nur von Sonne und Wind erzeugt. Müll fällt kaum noch an. Dinge werden nicht mehr als Wegwerfprodukte hergestellt. Am Ende ihrer Lebensdauer werden sie in neuer Form weiterverwendet. Geht das? Ja, das ist möglich. Deshalb sagt die IG Metall: Jetzt die richtigen Weichen stellen und keine Zeit mehr verlieren.