Die Energiewende in Deutschland hat begonnen. Alle reden davon, wie wichtig ein neues Mobilitäts- und Verkehrssystem ist. Und: Es gibt erste gute Beispiele für den ökologischen Umbau der Industrie. Doch es gibt auch viele Fragen, auf die die Kurswechsel-Debatte Antworten geben will. Weiterlesen
Berthold Hubers Abschlussrede auf dem Kurswechsel-Kongress
Der Erste Vorsitzende der IG Metall Berthold Huber fasst zum Abschluss des Kurswechsel-Kongresses seine Eindrücke von der Debatte zusammen und zieht Schlüsse für das Handeln der IG Metall.
Zum Nachlesen:
Berliner Erklärung: Sichere Arbeit und ökologischer Wandel
"Wir werden die Politik daran messen, ob sie den Kurswechsel in Wirtschaft und Gesellschaft mit Investitionsoffensiven, sicheren Arbeitsbedingungen und ökologischem Denken umsetzt", kündigte Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, heute in Berlin an.
Weltweite Megatrends bestimmen heute die Arbeits- und Lebenssituation der Menschen. Obwohl die Situation in Brasilien, Spanien, Nigeria, Pakistan und in Deutschland unterschiedlich ist - die Probleme müssen gemeinsam angegangen und bewältigt werden. Das geht nur mit einem grundlegenden Politikwechsel, stellte Berthold Huber, der Erste Vorsitzende der IG Metall, am Freitag in Berlin fest. Dort ging der dreitägige internationale Kongress der IG Metall "Kurswechsel für ein Gutes Leben" zu Ende.
Grüne Energie, grüne Jobs - reine Fantasie?
Ein ökologischer Umbau der Industrie wird nur gelingen, wenn Unternehmen und Beschäftigte an einem Strang ziehen. Um die ökologische Wende erfolgreich zu meistern, müssen aber auch soziale Kriterien mitgedacht werden.
Es besteht die Chance, in der ökologischen Wende Arbeitsplätze zu erhalten und neue entstehen zu lassen. So das Fazit des Forums "Industrie auf grünen Wegen" auf dem Kurswechsel-Kongress der IG Metall in Berlin.
IG Metall will Vorreiter bei der Energiewende sein
Auch wenn bei der Energiewende noch sehr vieles schief läuft, sehen Wissenschaftler und Metaller in der Energiewende eine große Chance für die Wirtschaft und die Arbeitnehmer. Die IG Metall will darum Vorreiter sein. Wichtig ist für sie, dass die Jobs, die durch Energiewende entstehen, gute Arbeit ist und dass die Bürger und Arbeitnehmer an dem ehrgeizigen Projekt beteiligt werden.
Wirtschaft und „Wir stehen vor einem fundamentalen Umbau des gesamten Wirtschaftssystems“. So stimmte Eberhard Brandes, Geschäftsführer des WWF (World Wildlife Fund for Nature), die Teilnehmer des Kurswechselkongresses auf die „Architektur der Energiewende“ ein. Brandes hält es für machbar, den Ausstoß des Klimakillers C02 bis 2050 um 95 Prozent zu senken. Eine solche Umstrukturierung sei mit Ausgaben in Höhe von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts bezahlbar.
Nachhaltiger Industrieumbau: Mit gutem Beispiel vorangehen
Der Strukturwandel der Wirtschaft muss sein, um Ressourcen zu schonen und das Klima zu schützen. Darin waren sich die Wissenschaftler im Forum „Nachhaltige Industriepolitik“ auf dem Kurswechselkongress der IG Metall in Berlin einig. Und wenn er richtig angegangen wird, bietet er auch Chancen: zum Beispiel langfristig sichere Arbeit und neue Arbeitsplätze. Wenn das nicht geschieht, wird er als Bedrohung empfunden und erzeugt Widerstand. Ökologische Nachhaltigkeit funktioniert nicht ohne soziale Nachhaltigkeit. Und nicht ohne die Beteiligung der Menschen. Die Beschäftigten und die Gewerkschaften, so die Wissenschaftler, können viel dazu beitragen, dass der Umbau vorangeht - und ein Erfolg wird. Weiterlesen
Verkehr muss intelligenter werden
Verkehrsverbindungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft bilden die Hauptschlagadern der Wirtschaft. Doch Mobilität stößt an Grenzen. Klimawandel, schwindende Öl- und Gasvorkommen, verstopfte Straßen und Luftwege fordern die Industriestaaten heraus. Wie können sie in Zukunft mobil bleiben, ohne die Lebensgrundlagen der Menschheit zu zerstören? Welche Alternativen gibt es zu fossilen Brennstoffen? Über diese Fragen diskutierten Betriebsräte aus der Verkehrsindustrie, Jürgen Leohold, Leiter der Konzernforschung bei Volkswagen, und Klaus Beckmann, Direktor des Deutschen Instituts für Urbanistik. Weiterlesen
Dulger, Huber und Weiger diskutieren über das "gute Leben"
Im Podiumsgespräch auf dem Kurswechselkongress diskutierten Rainer Dulger, Präsident von Gesamtmetall, Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall und Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND über die Themen soziale Gerechtigkeit, Verarmung, prekäre Beschäftigung sowie Steuergerechtigkeit. Hier eine Zusammenfassung der Fragen und Antworten:
Industrie: Schlüssel zur Nachhaltigkeit
Trotz aller Unkenrufe seit den 1980er Jahren, trotz der vielen geistreichen Monographien über das Ende der Industriegesellschaft und der Transformation zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft ist die industrielle Produktion nach wie vor die Basis des ökonomischen Erfolgs unserer Gesellschaft. Heute geht es darum, diesen Erfolg zukunftsfest zu machen und die Industrie nachhaltig zu modernisieren.
Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, erklärt warum Nachhaltigkeit der Schlüssel zum Fortschritt ist.
Ressourceneffizienz in der Produktion
Karikatur Ökologie
Qualitatives Wachstum für gute Arbeit und eine gerechte Gesellschaft: Das bedeutet für die IG Metall gezieltes Wachstum, bei dem die negativen ökologischen Folgen vermieden werden. Ziel ist die ökologische, soziale und demokratische Erneuerung der Gesellschaft.