Die Energiewende in Deutschland hat begonnen. Alle reden davon, wie wichtig ein neues Mobilitäts- und Verkehrssystem ist. Und: Es gibt erste gute Beispiele für den ökologischen Umbau der Industrie. Doch es gibt auch viele Fragen, auf die die Kurswechsel-Debatte Antworten geben will. Weiterlesen
Die Verkehrspolitik muss die Richtung ändern
Chaotisch und ineffizient nennt Johannes Hauber die Verkehrspolitik in Europa. Der Vorsitzende des Europäischen Betriebsrats bei Bombardier fordert ein Umdenken. Wenn es die OECD-Staaten mit dem Klimaschutz ernst meinen, müssen sie beim Verkehr anfangen. Denn er gehört zu den Hauptproduzenten des Klimakillers CO2. Während in der Industrie und anderen Bereichen der Ausstoß von Kohlendioxid zurückging, nahm er beim Verkehr zu. Doch nicht nur das Klima leidet. Straßenverkehr, so Hauber, vernichtet Fläche und kostet auch Menschenleben.
Qualitatives Wachstum für gute Arbeit und eine gerechte Gesellschaft
"Wir brauchen eine intensive Debatte über das, was Wohlstand ist und sein sollte", verlangen IG Metall und IG BCE in ihrem gemeinsamen Positionspapier "Qualitatives Wachstum für gute Arbeit und eine gerechte Gesellschaft". Mit ihrem nach wie vor aktuellen Positionspapier haben sie im September 2011 einen ersten gemeinsamen Beitrag zum notwendigen ökologischen und sozialen Umbau der Gesellschaft aus industrie-gewerkschaftlicher Sicht geleistet.
Ziel von IG Metall und IG BCE ist es, gezieltes Wachstum zu ermöglichen und gleichzeitig die negativen ökologischen Folgen von Wachstum zu vermeiden. Sie nennen dieses Konzept qualitatives Wachstum. Dabei geht es sowohl um die ökologische, als um die soziale und demokratische Erneuerung der Gesellschaft.
Ressourceneffizienz als entscheidender Faktor
Prof. Dr. Siegfried Russwurm ist Chef des Industriesektors von Siemens mit rund 100 000 Mitarbeitern und fast 20 Milliarden Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2011.
Wir sprachen mit ihm über die "grünen Wege" des Siemens-Konzerns, die Bedeutung des Standortes Deutschland für das Unternehmen, über den sogenannten Fachkräftemangel und darüber, wie sich Siemens speziell im Bereich der Nachwuchsförderung aufstellt.
Verkehr in Megacities: Lösungen brauchen Kreativität und Weitsicht
Die Megacities in Asien, Afrika oder Süd- und Mittelamerika wachsen seit Jahren rasant. Und mit ihnen die Verkehrsprobleme. Klaus Beckmann, Professor am Deutschen Institut für Urbanistik, beschreibt die Probleme dieser Städte und wie sie versuchen, sie zu lösen:
Die Mega-Cities in Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika wachsen hinsichtlich der Bevölkerungszahl dramatisch. Das Bevölkerungswachstum auf der Südhalbkugel, aber auch in China und Indien vollzieht sich vor allem in Städten, da in diesen die Hoffnung auf Arbeitsplätze und Versorgung besteht.
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Nicht nur nach dem "Wie", auch nach dem "Was" der Produktion fragen
Geht es in Zukunft darum, immer mehr Waren zu produzieren, aber anders, "nachhaltiger"? Oder brauchen wir auch anderen Produkte und zum Beispiel andere Verkehrssysteme? Diese Frage müssen sich alle stellen, die über den nachhaltigen Umbau der Industrie diskutieren, sagt Dr. Michael Schlesinger, Direktor des Prognos-Instituts in Basel. Mit seinen Kollegen Michael Astor und Kai Gramke beschreibt der Wissenschafter in einem Beitrag für die Kurswechsel-Debatte der IG Metall, worauf es ihrer Meinung nach ankommt. Nachhaltigkeit darf kein Thema unter vielen sein, sondern muss alle Politik- und Wirtschaftsbereiche einbeziehen.
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Ist ein "grüner" Kapitalismus möglich und nötig?
Der Politikwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizäcker denkt am Institut Solidarische Moderne über einen grünen Kapitalismus nach. Ist ein "grüner" Kapitalismus möglich? Oder ist ein Systemwandel des Wirtschaftssystems notwendig, um zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise zu kommen?
Das Institut Solidarische Moderne ist eine Programmwerkstatt. Ziel ist, über Parteigrenzen hinweg konkrete und durchführbare politische Alternativen zum Neoliberalismus zu entwickeln.
Erneuerbare Energie bringt Arbeitsplätze
Energiewende contra Jobs? Das ist keine Frage. Ein Ausbau erneuerbarer Energien wird in vielen Bereichen Arbeitsplätze schaffen. Bis zu einer Million Menschen könnten bis zum Jahr 2030 in den grünen Branchen Arbeit finden. Das haben Experten ausgerechnet.
Dass die Atomkraft als Brückentechnologie ungeeignet ist, ist spätestens seit der Atomkatastrophe von Fukushima klar. Auch wenn Stromkonzerne und Atom-Lobbyisten unverdrossen das Gegenteil behaupten. Klar ist: Fukushima hat den längst überfälligen ökologischen Wandel beschleunigt. Umsteigen auf erneuerbare Energien ist nicht nur aus ökologischer Gründen notwendig. Es bringt auch Jobs. Allein in den letzten sechs Jahren hat sich die Beschäftigung bundesweit in den grünen Branchen mehr als verdoppelt. Weiterlesen
Reinhard Voges: Wegbereiter der Bio-Kohle
Man nehme ein Kilo getrocknetes Gras, etwas Wasser und ein paar Tropfen Zitronensäure und gebe diese Zutaten in einen Schnellkochtopf. Den erhitze man kräftig auf rund 200 Grad Celsius. Der Kochvorgang lässt einen Druck von rund 20 bar entstehen. Und nach rund zwölf Stunden haben sich Gras, Wasser und Säure in ein knappes Pfund Kohle verwandelt.
Natürlich ist der Dampfdrucktopf kein gewöhncher Kochtopf, sondern gasdicht ver-schließbarer Druckbehälter, wie er in der Physik Anwendung findet. Die gesamte Prozedur der Kohlegewinnung im Kochtopf nennt sich hydrothermale Carbonisierung. Und sie ist das Projekt von Reinhard Voges, Betriebsrat der Salzgitter Service und Technik GmbH. Voges will zusammen mit seinen Kollegen neue Technologien ausfindig machen, mit deren Hilfe sich langfristig Arbeitsplätze im Betrieb sichern oder sogar neue Arbeitsplätze schaffen lassen. Wir sprachen mit Reinhard Voges über die Anfänge, den Verlauf und den heutigen Stand des Projekt.
Cradle-to-Cradle: Resonanz in der IG Metall
Visionen, wie die Zukunft der Arbeit aussehen könnte, waren das zentrale Thema der Engineering- und IT-Tagung von Hans-Böckler-Stiftung und IG Metall. Im Zentrum stand dabei der ganzheitliche Produktionsansatz "Cradle-to-Cradle", der Ingenieuren eine zentrale Rolle in einer ökologisch nachhaltigen Welt zuweist. "Cradle to Cradle" steht für eine nachhaltige Produktionsweise in biologischen und technischen Kreisläufen.
Christiane Benner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, und Dr. Prof. Michael Braungart erklären in diesem Video, auf welche Resonanz das Cradle-to-Cradle-Konzept in der IG Metall stößt.
Zu Wasser, zu Land, in der Luft
Handelswege und Schiffsstraßen bilden seit jeher die Lebensadern der Wirtschaft. Daran hat sich im 21. Jahrhundert nicht viel geändert. Nur die Entfernungen sind größer geworden. Doch die Mobilität stößt an ökologische Grenzen. Sie lassen sich nur mit alternativen Techniken und Ideen überwinden. Die Verkehrsindustrie muss sich auf den Weg in die Zukunft machen.