Ökonomie

Die IG Metall for­dert einen Kurswechsel der Wirtschaft. Die Debatte wird von vie­len Fragen bestimmt. Der Kongress will Antworten fin­den. Weiterlesen

Berliner Erklärung: Sichere Arbeit und ökologischer Wandel

Berthold Huber Abschlussreferat Kurswechselkongress

Foto: Christian von Polentz

"Wir wer­den die Politik daran mes­sen, ob sie den Kurswechsel in Wirtschaft und Gesellschaft mit Investitionsoffensiven, siche­ren Arbeitsbedingungen und öko­lo­gi­schem Denken umsetzt", kün­digte Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, heute in Berlin an.

Weltweite Megatrends bestim­men heute die Arbeits- und Lebenssituation der Menschen. Obwohl die Situation in Brasilien, Spanien, Nigeria, Pakistan und in Deutschland unter­schied­lich ist - die Probleme müs­sen gemein­sam ange­gan­gen und bewäl­tigt wer­den. Das geht nur mit einem grund­le­gen­den Politikwechsel, stellte Berthold Huber, der Erste Vorsitzende der IG Metall, am Freitag in Berlin fest. Dort ging der drei­tä­gige inter­na­tio­nale Kongress der IG Metall "Kurswechsel für ein Gutes Leben" zu Ende.

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Wie viel Ungleichheit verträgt die Demokratie?

Stetig sin­kende Wahlbeteiligung bei gleich­zei­tig stei­gen­der Politikverdrossenheit las­sen ver­mu­ten: Auch die Demokratie steckt in einer Krise. Sie lebt davon, dass sich die Bürger betei­li­gen. Tun sie es nicht, gewin­nen eli­täre Interessen die Oberhand.

Auch der von der IG Metall ange­strebte „Kurswechsel für ein gutes Leben“ kann nur funk­tio­nie­ren, wenn sich die Menschen betei­li­gen und ein­brin­gen, so die ein­hel­lige Meinung der Experten. „Wie also kann es uns gelin­gen, die nöti­gen Voraussetzungen zu schaf­fen?“, lau­tete die ein­lei­tende Frage des Forums „Revitalisierung der Demokratie“.

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Mehr Demokratie in der Wirtschaft für eine nachhaltige Unternehmenspolitik

Foto: Christian von Polentz

Im finanz­markt­ge­trie­be­nen Kapitalismus wer­den Management-Entscheidungen immer kurz­fris­ti­ger und ren­di­teo­ri­en­tier­ter. Daher brau­chen die Beschäftigten und ihre Interessenvertreter mehr Beteiligungsrechte, um die nach­hal­tige Entwicklung des Unternehmens, Investitionen, Innovationen und Arbeitsplätze zu sichern. Dies war Thema des Forums 12 "Demokratie in der Wirtschaft" auf dem Kurswechsel-Kongress der IG Metall.

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Größere soziale Gleichheit führt zu größerer Stabilität

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Warum gedeiht in dem einen Land Wohlstand, wäh­rend die Menschen in ande­ren Regionen an Armut lei­den? Diese Fragestellung dis­ku­tier­ten die Teilnehmer und Referenten des Forums „Globale Ungleichheit“ am 6. Dezember 2012 in Berlin.

Obwohl die Armut in der Welt abge­nom­men hat, ver­stär­ken sich die Unterschiede zwi­schen den ein­zel­nen Ländern. So haben in China, Ostasien und in Lateinamerika die soziale Spaltung abge­nom­men, wäh­rend sie sich in Afrika ver­schärft. He Goachao (China), Valter Sanches (Brasilien) und Patrick Bond aus Südafrika erläu­ter­ten Merkmale die­ser Entwicklungen in ihren Ländern. Weiterlesen

Die Wirtschaftswissenschaft hat falsch navigiert

Christian von Polentz

Seit 2008 die Weltwirtschaft in die schwerste Krise seit 80 Jahren schlit­terte, reden alle von den Finanzmärkten. Sie haben mit gren­zen­lo­sen Spekulationen und dem Glauben an end­lose Geldvermehrung die Krise aus­ge­löst. Doch Märkte han­deln nicht. Sie sind Plätze, auf denen Menschen Entscheidungen tref­fen. Was die Akteure ändern müs­sen, dis­ku­tier­ten Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen mit Experten auf dem Kurswechselkongress der IG Metall.

In einem Punkt waren sich fast alle einig: 2008 kann sich wie­der­ho­len. Eine Wiederholung der Krise hätte aller­dings weit schlim­mere Folgen. Denn mit­ten in der Eurokrise träfe eine erneute Finanz- und Wirtschaftskrise Europa här­ter als 2008. Weiterlesen

Allianzen schaffen um qualitatives, nachhaltiges Wachstum zu sichern

Bild von Ernst Ulrich von Weizäcker

Christian von Polentz

Im Forum Wachstumsdiskurs des Kurswechselkongress ging es um die Frage: Wie kann ein gutes Leben mit qua­li­ta­ti­vem, nach­hal­ti­gem Wachstum erreicht wer­den?
Und wie könnte der Weg dort­hin aussehen? 

Die Forumsexperten – Ernst Ulrich von Weizsäcker, Co-Präsident des Club of Rome, Ulrich Brand, Wissenschaftler der Universität Wien, James Galbraith, US-Ökonom, Dietmar Hexel, Mitglied des DGB-Bundesvorstands sowie Hans-Jürgen Urban, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall – stell­ten im Forum „Wachstumsdiskurs“ ihre Thesen vor. Sie beant­wor­te­ten Fragen der Kongressteilnehmer und die Experten kamen zum Ergebnis: Bündnispartner und Allianzen, die Mitbestimmung, andere Preise für Energie und Rohstoffe sowie ein star­ker Staat kön­nen Wege auf­zei­gen, um qua­li­ta­ti­ves Wachstum zu sichern. Hier die Zusammenfassung der Thesen:

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US-Ökonom fürchtet Armutsmigration

Bild von James Galbraith

Foto: Christian von Polentz

Gibt es nach der Krise vor fünf Jahren eine Rückkehr zur Normalität? Die ver­hei­ßene Erholung hat sich nicht ein­ge­stellt, sagt der US-Ökonom James Galbraith. Die wirt­schaft­li­che Volatilität wird wei­ter gehen, da die Gründe für die Krise nicht beho­ben wur­den. Galbraith erklärt in Berlin, was er der Politik rät.

Nach der Krise vor fünf Jahren gibt es keine Rückkehr zur Normalität, sagt der US-Ökonom James Galbraith. Und die, die das vor­aus­ge­sagt haben, wur­den nicht gehört. Die wirt­schaft­li­che Volatilität wird wei­ter gehen, da die Gründe für die Krise nicht beho­ben wur­den. „Wir hier müs­sen uns nun fra­gen, wie packen wir das an?“, fragt Galbraith die Teilnehmer der Kurswechselkongress in Berlin. Der Schuldenschnitt ist eine dumme Sache und wird das nicht ändern, kri­ti­siert er die Bundesregierung.
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Sparen schadet dem Wachstum

Luca Bruno/dapd

Vom Kaputtsparen hält der ame­ri­ka­ni­sche Öko­nom Nouriel Roubini nichts: "Sparen ist not­wen­dig, aber kurz­fris­tig scha­det es dem Wachstum." Diese und andere Thesen stellte Roubini anläss­lich der Eröffnung des Internationalen Kurswechselkongress der IG Metall heute in Berlin vor. Der scharf­sin­nige Analytiker gehört zu den bekann­tes­ten US-Ökonomen und unter­rich­tet seit 1995 an der berühm­ten "Stern School" der Universität New York Wirtschaftswissenschaften. Berühmt wurde er, als er 2006 die Finanzkrise vor­aus­sagte, die dann ein Jahr spä­ter ein­traf. Weiterlesen