Zukunft eines sozialen Europas

Die Finanzmarktkrise fiel nicht vom Himmel. Die Politik schaffte Gesetze ab, gab den Rating-Agenturen Macht und ermög­lichte spe­ku­la­tive Finanzgeschäfte. Die Jagd nach immer höhe­ren Renditen lief, bis die erste Bank zusam­men­brach und das Misstrauen den Markt beherrschte. Fehlende Kredite führ­ten zu feh­len­den Aufträgen. Die Krise griff auf die Wirtschaft über und bedrohte Arbeitsplätze. Weiterlesen

Auf einen Blick: Die Ergebnisse des Kongresses als Broschüre

Mitbekommen, wie´s gelau­fen ist: Anfang Dezember 2012 ver­an­stal­tete die IG Metall den inter­na­tio­na­len Kongress „Kurswechsel – für ein gutes Leben“. Betriebsräte, Wissenschaftler, Politiker und Gewerkschafter aus aller Welt dis­ku­tier­ten über die Zukunft Deutschlands. Jetzt gibt es eine aus­führ­li­che Dokumentation über die Themen und Diskussionen.

Broschüre zum Kurswechselkongress in Berlin

Voices of Europe - Die verlorene Generation

Die Junge Generation ist das Opfer von Krise und Sparpolitik. In eini­gen euro­päi­schen Staaten liegt die Jugendarbeitslosigkeit bereits über 50 Prozent. Schon heute ist die Rede von einer ver­lo­re­nen Generation. Der Film "Voices of Europe" lässt Jugendliche aus sie­ben euro­päi­schen Ländern zu Wort kommen.

Europas Jugend ruft neuen Staat aus

Die Junge Genration ist das Opfer von Krise und Sparpolitik. Die Jugendarbeitslosigkeit in Europa explo­diert. Das lässt sich die Jugend Europas nicht län­ger bie­ten. Sie haben am Donnerstag einen neuen Staat aus­ge­ru­fen: den NEUstaat. Die Kulisse hierzu bil­det der Vorplatz des Berliner Congress Center am Alexanderplatzes, wo gerade der Kurswechsel-Kongress der IG Metall tagt.

"Hoch lebe Europas Jugend! Hoch lebe die Neue Europäische Union!", ruft die Menge. Drei Aktivisten in blauen, haut­en­gen Ganzkörperanzügen, soge­nann­ten "Morphsuites", haben soeben die "Neue Europäische Union Aktionspolitik NEUstaat“ ausgerufen.

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Huber: "Wir müssen andere Wege gehen"

"Die Menschen wis­sen es: So kann es in Europa nicht wei­ter­ge­hen. Wir müs­sen andere Wege gehen", sagt Berthold Huber in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Im Interview erklärt der Erste Vorsitzende der IG Metall, was er sich unter einem gesell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Kurswechsel für Europa vor­stellt.
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Deutschlands Zukunft und der Euro

Gustav Horn © Peter Himsel fuer IMK

Gustav Horn © Peter Himsel für IMK

Euro oder D-Mark? Was wäre, wenn Deutschland aus der euro­päi­schen Währungsunion aus­tre­ten und die Deutsche Mark zum Kurs von 1:1 wie­der ein­ge­führt würde? Die Antwort auf diese Frage gibt Prof. Dr. Gustav Horn vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung in einem Vortrag an der Humboldt-Viadrina School of Governance.

Horn ent­wirft ein Horrorszenario für die deut­sche Wirtschaft. Die Folge des Austritts aus dem Euro wäre, dass die DM im Vergleich zum Euro dras­tisch im Wert stei­gen würde. Da Deutschland ein Exportland ist, würde das zu sin­ken­den Exporten und kon­junk­tu­rel­len Problemen füh­ren. Der Öko­nom schreibt:
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Der Sozialstaat als Faktor wirtschaftlicher Stabilität

Berhold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall

Foto: Gaby Gerster

"Wir brau­chen einen ande­ren Kapitalismus", sagt Berthold Huber im Interview mit dem spa­ni­schen Wirtschaftsmagazin "Consejeros". Das Blatt hat den Ersten Vorsitzenden der IG Metall für seine Oktober-Ausgabe aus­führ­lich befragt.

Huber spricht mit der Journalistin Lidia Conde auch über den "euro­päi­schen Traum" der Gewerkschaften, die Zukunft des Sozialstaates und eine neue Ordnung auf dem Arbeitsmarkt. Wir doku­men­tie­ren das kom­plette Interview auf Deutsch.

Herr Huber, brau­chen wir einen neuen Kapitalismus?
Huber: Es gibt nicht „den Kapitalismus“! Der Kapitalismus hat viele Ausprägungsformen. So hat sich seit den 1930er Jahren ins­be­son­dere in den skan­di­na­vi­schen Staaten, aber auch dar­über hin­aus, ein sozi­al­de­mo­kra­ti­scher Reformpfad eta­bliert. Das war und ist auch Kapitalismus. Dieses Modell ist jedoch u.a. durch einen stark inves­ti­ven Wohlfahrtsstaat geprägt. Es setzt auf Wachstum, rela­tiv geringe Ungleichheit und strebt eine Kopplung aus sozia­ler Befriedung und wirt­schaft­li­cher Effizienz an. Weiterlesen

Huber: Wir brauchen ein europäisches Investitionsprogramm

Berhold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall

Foto: Gaby Gerster

"Sparen alleine ver­schlim­mert die Lage. Deshalb brau­chen wir ein euro­päi­sches Investitionsprogramm", sagt der Erste Vorsitzende der IG Metall Berthold Huber im Interview mit der "Welt". Ein bru­ta­ler Austeritätskurs in den süd­eu­ro­päi­schen Ländern treffe auch die deut­sche Wirtschaft, da sie 40 Prozent ihrer Produkte in den Euro-Raum und 60 Prozent nach Europa expor­tiere, so Huber.

"Deutschland muss sich soli­da­risch zei­gen, und die Bundesregierung im Übri­gen auch", for­dert er. Nutznießer eines sol­chen Investitionsprogramms wäre schließ­lich nicht zuletzt die deut­sche Öko­no­mie. Huber mahnt: "Wenn wir diese Märkte kaputt­ge­hen las­sen, wer­den wir noch mehr zah­len, in Form von Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und sin­ken­der Steuereinnahmen."

Das kom­plette Interview lesen Sie auf welt.de.

Hintergrund:

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Europa verdient unser Vertrauen

Peter Bofinger. Foto: IG Metall

Peter Bofinger. Foto: IG Metall

Die Krise um den Euro hat D-Mark-Nostalgikern Aufwind gege­ben. Doch wäre ein Zurück zur alten Währung für Deutschland wirk­lich bes­ser? Der Wirtschaftswissenschaftler Peter Bofinger hat zu die­ser Frage ein Buch geschrie­ben. Die EU müsse nicht zurück, son­dern nach vorne gehen, hin zu einem sozia­le­ren Europa. Auszüge aus sei­nem Vorwort:

In der Diskussion über die Zukunft des Euro haben »Wutbürger« und »Wutökonomen« die Oberhand gewon­nen. Vor lau­ter Wut wird dabei völ­lig über­se­hen, dass die öffent­li­che Verschuldung in ande­ren gro­ßen Volkswirtschaften der Welt deut­lich höher ist als noch vor einem Jahrzehnt, und dass die Neuverschuldung des Euro-Raums weit­aus gerin­ger aus­fällt als etwa in den Vereinigten Staaten, Japan oder Großbritannien. Und so wird vie­les als Defekt des Euro ange­se­hen, was in Wirklichkeit die Folge eines gewal­ti­gen Erdbebens ist, das die gesamte Weltwirtschaft mit der glo­ba­len Finanzkrise erfasst hat.

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Kurswechsel für ein solidarisches Europa

Horst Mund

Horst Mund

Das "Projekt Europa" braucht mehr Rückhalt unter den Bürgern. Um das zu errei­chen, ist eine EU not­wen­dig, die nicht nur auf wirt­schaft­li­che Freiheiten setzt, son­dern auch eine soziale Union wird. Das for­dert Horst Mund, Leiter des Bereichs Internationales bei der IG Metall im Interview mit igmetall.de. Die IG Metall betei­ligt sich am euro­pa­wei­ten Aktionstag für "Arbeit und Solidarität".

Der Europäische Gewerkschaftsbund hat für den 14. November zu einem euro­pa­wei­ten Aktionstag für "Arbeit und Solidarität" und gegen die soziale Spaltung von Europa auf­ge­ru­fen. Wie betei­ligt sich die IG Metall daran?
Die IG Metall betei­ligt sich mit ver­schie­de­nen Aktionen an die­sem Tag. Zum Beispiel unter­stüt­zen wir den Aufruf des EGB und DGB zu den ver­schie­den Aktionen. Im gan­zen Bundesgebiet gibt es Veranstaltungen in unter­schied­li­chen Formen. In Stuttgart hat die IG Metall zu einer eige­nen Kundgebung auf­ge­ru­fen. Außerdem hat der Vorstand zum Aktionstag eine Resolution ver­ab­schie­det, die ein kla­res Signal der Solidarität an die süd­eu­ro­päi­schen Länder aus­sen­det, die sich am Aktionstag mit lan­des­wei­ten Protesten und Streikmaßnahmen betei­li­gen. Wir haben auch unsere Mitglieder in den Europäischen Betriebsräten auf den Tag auf­merk­sam gemacht und ihnen vor­ge­schla­gen, an ihre süd­eu­ro­päi­schen Kolleginnen und Kollegen Solidaritätsbotschaften in den jewei­li­gen Landessprachen zu schicken.

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