"Cradle to Cradle" steht für eine nachhaltige Produktionsweise in biologischen und technischen Kreisläufen. Erfunden wurde das Konzept, das übersetzt
"Von der Wiege zur Wiege" lautet, von dem Chemiker Michael Braungart, der in Hamburg die EPEA Umweltforschung leitet. Wir trafen den "Öko-Visionär" am Rande der Engineering- und IT-Konferenz der IG Metall.
Braungart wirbt mit seinem Cradle-to-Cradle-Ansatz für einen Kreislauf der Produkte. Sie sollen entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe oder als Wertstoffe kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten werden. Beispiele für den ewigen Kreislauf der Stoffe gibt es bereits einige: Zum Beispiel das kompostierbare T-Shirt, den Stuhl, dessen Elemente bis zu 200-mal wiederverwertet werden können oder den kompostierbaren Bezug für Flugzeugsitze.
Was Braungart entwirft, ist so etwas wie der Masterplan für eine ökologisch-industrielle Revolution. Ziel ist eine Wirtschaft ganz ohne Müll. Ein Produkt muss von Anfang an so konzipiert sein, dass eine sortenreine Trennung der Rohstoffe möglich ist - eine große Herausforderung schon bei der Planung am Reißbrett. Braungart geht es um die Qualität der Arbeit und darum, Beschäftigte an der Produktion echt zu beteiligen.
Wir trafen den Öko-Visionär am Rande der Engineering- und IT-Tagung der Hans-Böckler-Stiftung und der IG Metall.