In diesem Forum sollen sowohl die Entwicklung der Arbeitsbedingungen und mögliche Ansätze zu einer Wende in der Arbeitspolitik thematisiert werden. Ein zentraler Bestandteil finanzmarktgetriebener Unternehmenspolitik war die rabiate Senkung der Personalkosten und die Steigerung des Arbeitsdrucks. In vielen Bereichen kann ein arbeitspolitisches Rollback (beispielsweise die Abschaffung von Gruppenarbeit, weitere Verkürzung von Taktzeiten) beobachtet werden. Die Ausweitung von prekärer Arbeit und der Abbau sozialpolitischer Sicherungen wirkt sich ebenfalls negativ aus.
Die Verdichtung der Arbeit hat viele Beschäftigte an die Grenzen ihrer Motivation und ihres Engagements geführt. Dazu kommen fehlende Beschäftigungs- und Einkommenssicherheit, geringe Entwicklungschancen, wenig Teilhabemöglichkeiten, und stressendes Arbeitsklima. Insbesondere die psychischen Erkrankungen nehmen rapide zu.
Die Gewerkschaften haben hierzu Gegenstrategien entwickelt, für die sich der Begriff der "guten Arbeit" zu einem inzwischen öffentlich anerkannten Markenzeichen etabliert hat. Dahinter steht eine lange arbeitspolitische Tradition, die ihre Wurzeln unter anderem im den Projekten zur "Humanisierung der Arbeit" hat.
Der DGB führt jährlich eine repräsentative Erhebung zur Arbeitsqualität aus der Sicht der Beschäftigten durch. Diese Befragungen haben einen enormen Handlungsbedarf offengelegt. Die Kluft zwischen berechtigten Ansprüchen und erlebter Realität ist enorm. Auf dem letzten IG Metall Gewerkschaftstag forderte Berthold Huber vor dem Hintergrund solcher Erfahrungen eine Initiative für eine neue Kultur der Arbeit. Eine beteiligungsoffene, entwicklungsfördernde und innovative Arbeitswelt muss Kernbestandteil eines nachhaltigen Wirtschaftsumbaus sein.
Dazu sprechen folgende Experten: