Die Debatte um einen Kurswechsel für Deutschland begann mit einem Buch: In seinem Buch "Kurswechsel für Deutschland - Die Lehren aus der Krise" beschreibt Berthold Huber, der Erste Vorsitzende der IG Metall, wie er sich ein neues Gesellschaftsmodell vorstellt. Und Huber macht Mut, sich an der Diskussion um den Kurswechsel für Deutschland zu beteiligen. Auch der internationale Kurswechsel Kongress vom 5. bis 7. Dezember in Berlin will zur Debatte beitragen.
Vom 5. bis 7. Dezember 2012 plant die IG Metall eine internationale Konferenz (Programm Kurswechselkongress), die die strategischen Debatten über einen notwendigen grundlegenden gesellschaftlichen Kurswechsel bündeln und weiterführen will. Die Konferenz wird mit rund 750 Teilnehmern in Berlin stattfinden. Ein Drittel werden internationale Experten und Gäste sein.
Das Ziel
Auf der Konferenz sollen ein neuer Fortschrittsbegriff für Industriegesellschaften und alternative Entwicklungspfade mit Menschen aus Politik, Wissenschaft, Umweltverbänden und Wirtschaft diskutiert werden.
Wie sehen wir heute den Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Wachstum, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit und demokratischer, gesellschaftlicher wie wirtschaftlicher Teilhabe? Und welche gewerkschaftlichen Perspektiven verbinden wir damit? Wie können wir heute den Stellenwert von Arbeit in unserer Gesellschaft stärken – durch unser gewerkschaftliches Verständnis von selbstbestimmter und „Guter Arbeit" entgegen einer zunehmenden Spaltung und Entwertung durch unsichere Arbeitsverhältnisse?
Die Konferenz wird im Kontext einer breiten gesellschaftlichen Debatte stehen, die 2012 national unter anderem in Verbindung mit der "Fortschrittsenquete" des deutschen Bundestages und international auch mit der UN-Konferenz Rio+20 über Nachhaltige Entwicklung und Green Growth stehen wird.
Die IG Metall will mit der Konferenz dazu beitragen, die gewerkschaftlichen Positionen mit einer breiten Öffentlichkeit zu diskutieren. Es soll deutlich werden, dass die ökologische Debatte in der IG Metall eine lange Tradition hat und das Ausmaß der Herausforderungen ernst genommen wird. Mit der Kurswechseldebatte, die den ökologischen Umbau der Wirtschaft mit der Erweiterung von Lebenschancen und einer Demokratisierung der Gesellschaft verbindet, will die IG Metall ihren eigenen konzeptionellen Beitrag einbringen.
40 Jahre nach Oberhausen und dem
ersten Bericht des Club of Rome
Vierzig Jahre nach dem Kongress der IG Metall "Aufgabe Zukunft: Qualität des Lebens" 1972 in Ober-
hausen und nach dem ersten Bericht des Club of Rome zu den Grenzen des Wachstums, der ebenfalls 1972 erschienen ist, besteht kein Grund zur nostalgischen Rückschau. Ganz im Gegenteil: Die weitere Verschärfung globaler Krisen, ökonomische wie ökologische, zeigen sehr deutlich, dass die Kurswechseldebatte stärker auf die Tagesordnung gesetzt werden muss.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin eine Doktorandin in Labour Studies der Universitatet von Mailand und waere interessiert, auf dem Kongress teilzunehmen. Koennten Sie mir bitte sagen, ob es noch Platz gibt und wie ich machen soll?
Vielen Dank!
Mit freundlichen Gruessen
Lisa Dorigatti
Liebe Frau Dorigatti,
wir freuen uns über Ihr Interesse am Kurswechsel-Kongress.
Interessierte, die nicht Mitglied in der IG Metall sind, richten ihre Anfragen am besten per Mail an kurswechselkongress@igmetall.de.
Ihr Anliegen wird dann sofort bearbeitet.
Mit freundlichen Grüßen vom
Organisationsteam Kurswechselkongress
Hallo,
ich bin in der IG Metall und würde gerne am Kongress teilnehmen.
Kann ich dafür Bildungsurlaub nehmen?
Gruß
Alexander Reinke
Lieber Kollege Reinke,
wenn Du an dem Kongress teilnehmen möchtest, wende Dich bitte an Deine IG Metall-Verwaltungsstelle.
Für diese Veranstaltung wurde allerdings keine Freistellung nach dem Bildungsurlaubsgesetz beantragt.
Viele Grüße vom Orga-Team
Schade 40 Jahre nach der auftaktveranstaltung in Oberhausen ging es in kleinen Schritten vorwärts und riesigen Schritten zurück. Mein kämpferischer Freund Jacob Moneta fehlt hier in Tagen der politischen Desorientierung. Würde mich über eine Einladung zum Kongress sehr freuen. Mit IGM Gruß aus dem Ruhrgebiet
Kurswechsel in welche Richtung?
Mehr "Sicherheitstechnik", also mehr Rüstung?
Mehr Autos bei 30% globaler Automobilüberproduktion - Stichwort Abwrackprämie?
Mehr internationale Solidarität? Bitte ja - aber bitte nicht, indem Kollege Huber die Generalstreikaktionen unserer südeuropäischen KollegInnen als "Unfug" verunglimpft.
Wir brauchen eine klassenkämpferische, solidarische, mutige IG Metall für die Überwindung des Kapitalismus in der BRD und Europa. Wird das auf dem Kongress Inhalt sein?
Schön wärs - schön wärs wirklich!
Kapitalismus überwinden z.B. und ein zinsfreies Geldsystem enführen wie die Wissensmanufaktur es empfiehlt. Dann brauchen wir auch kein ständiges Wirtschaftswachstum mehr
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, es ist sehr schade, dass Ihr einen solchen Kongress nur mit Hauptamtlichen aus unserer Organisation durchführt. Wenn es um ein gutes Leben geht, haben die Funktionäre aus den Betrieben auch eine ganze Menge zu sagen und nicht nur die. In vielen Bereichen unserer Organisation beschäftigen sich Mitglieder mit dieser Frage. Es ist mir deshalb völlig unverständlich, warum Ihr Euch auf einem solchen Kongress so von uns abschottet.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Trebe
Mitgl.Nr. 69005619
Lieber Kollege Trebe,
Du hast recht: Die ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen sind am nächsten dran an den Menschen in den Betrieben. Daher ist der Kongress so ausgerichtet, dass Praxis und Theorie zusammentreffen. Es werden etwa 250 Vertrauensleute und Betriebsrätinnen/Betriebsräte aus ganz Deutschland teilnehmen. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen sind unverzichtbar.
Viele Grüße vom Kongress-Team