Jürgen Hennemann ist Betriebsratsvorsitzender des Automobilzulieferers FTE, der dreimal hintereinander an Finanzinvestoren verkauft wurde. Da Gewerkschaften und Betriebsräten oft mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr weiterkommen, fordert er, dass die Beschäftigten wirtschaftlich an Unternehmen beteiligt werden.
Eine langfristige Investitions- und Innovationspolitik interessiert die Kapitalseite heute immer weniger. Kurzer Profit ist bei den immer rascher wechselnden Eignern und Anteilseignern angesagt. Diese Erfahrung hat Jürgen Hennemann als Betriebsratsvorsitzender des Autozulieferers FTE im fränkischen Ebern gemacht: Drei Verkäufe innerhalb weniger Jahre.
Beim letzten Mal haben es Betriebsrat und Belegschaft durch Druck und Aktionen geschafft, Standort- und Beschäftigungsgarantien vom neuen Finanzinvestor zu bekommen.
Doch für eine wirklich nachhaltige Investitionspolitik reichen die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats nicht aus, kritisiert Hennemann. Er will eine Ausweitung der Beteiligung der Beschäftigten: Wozu Eigner, die nur auf kurzen Profit aus sind? Warum nicht Beschäftigte, die selbst an Unternehmen in Form von Stiftungen oder Genossenschaften beteiligt sind – und dann auch im Aufsichtsrat den Ton angeben