Eine der verheerendsten Folgen der letzten Jahrzehnte ist die wachsende Spaltung der Gesellschaft. Die Konsequenzen sind sehr viel umfassender, als dies auf den ersten Blick erscheint.
Die Konsequenzen betreffen alle Lebensbereiche: Ein abgrenzender, statusorientierter Konsum gewinnt an Bedeutung, Gesundheitsrisiken entwickeln sich auseinander, soziale Ängste wachsen. Die Ausgrenzung von Menschengruppen und Politikverdrossenheit nehmen zu. Die Fähigkeiten, politische Probleme demokratisch zu lösen, nehmen dagegen ab.
Diese negativen Folgen marktradikaler Wirtschaftspolitik werden von konservativer Seite als unumgängliche Voraussetzung internationaler Konkurrenzfähigkeit oder mit einem völlig verselbstständigten Leistungsprinzip gerechtfertigt. Die befreiende Wir-kung relativer sozialer Gleichheit, ihre Bedeutung für Chancengerechtigkeit und ihre solidaritätsstiftende Funktion sind eines der größten Tabus neoliberalen Denkens. Von deren Vertretern wird der ökonomische und gesellschaftspolitische Sinn von Umverteilung bezweifelt oder abgestritten. Die vorhandenen Möglichkeiten werden heruntergespielt oder als Sozialneid denunziert. Am Ende bleibt nur eine rigide Austerity-Politik.
Für einen Zuwachs und eine möglichst gleiche Verteilung von Lebenschancen sind jedoch eine Annäherung der Lebensverhältnisse und umfassende, qualitativ hoch-wertige und stabile öffentliche Dienstleistungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, odersoziale Vorsorge zwingend erforderlich. Auch die notwendige Beteiligung der Menschen an einen ökologischen Umbauprozess, wenn er mit einer Erweiterung der Demokratie verbunden werden soll, kann nur gelingen, wenn die Lasten fair verteilt werden.
Dazu sprechen folgende Experten:
- Michael Hartmann, Technische Universität Darmstadt
- Gustav Horn, Leiter des Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung
(IMK) der Hans-Böckler Stiftung (IMK) - Jürgen Kädtler, Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI)
- Noel Whiteside, University of Warwick
- Helga Schwitzer, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall
ich chronifiziert schizophren muss über 140 stunden im monat schwer schuften und kisten schrubben und bekomme dafür, nachdem das sozialamt seinen teil von meinem Lohn abgezogen hat, gerade einmal 50 euro monatlich. 50 euro für 140 Stunden Arbeit, die wirklich keiner machen möchte! Das ist Verteilungsgerichtigkeit heute! Aber der Geschäftsführer der Behindertenwerkstatt und die Gruppenleiter, die kriegen natürlich Mindestlohn, dabei arbeiten die kaum schneller, sie sind nur einfach richtig im Kopf! Das ist Ausbeutung pur!