Die Finanzmarktkrise fiel nicht vom Himmel. Die Politik schaffte Gesetze ab, gab den Rating-Agenturen Macht und ermöglichte spekulative Finanzgeschäfte. Die Jagd nach immer höheren Renditen lief, bis die erste Bank zusammenbrach und das Misstrauen den Markt beherrschte. Fehlende Kredite führten zu fehlenden Aufträgen. Die Krise griff auf die Wirtschaft über und bedrohte Arbeitsplätze.
Die IG Metall fordert einen politischen Kurswechsel. Das hat sie auf ihrem Gewerkschaftstag nicht nur bekräftigt. Mit dem "Karlsruher Signal" weitete sie die Forderung aus und forderte einen Kurswechsel für Europa. Um eine erneute Krise zu verhindern, muss die Europäische Union die Finanzmärkte besser regeln. Dazu braucht sie eine gemeinsame Aufsichtsbehörde, die alle Akteure und Geschäfte des Finanzmarkts kontrolliert. Außerdem sollen die Akteure für ihre Geschäfte haften und eine Transaktionssteuer auf Finanzgeschäfte zahlen. Banken müssen wieder ihre eigentliche Funktion übernehmen: die Finanzierung von Unternehmen und Haushalten.
Ein politischer Kurswechsel auf dem Finanzmarkt schützt die Wirtschaft vor tiefen Abstürzen und die Beschäftigten vor Arbeitsplatzverlusten. Maßlose Renditen an den Finanzmärkten erhöhen den Druck, auch aus Unternehmen hohe Gewinne herauszuholen. Das spürten Beschäftigte durch steigenden Leistungsdruck und die Zunahme prekärer Beschäftigung. Ein Kurswechsel nimmt den Druck und schafft ein Fundament für ein soziales Europa.
Dazu sprechen folgende Experten: