Wohlstand: Eine Verteilungsfrage

Die Reichsten wer­den immer rei­cher. Das geht aus dem vier­ten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung her­vor. Das pri­vate Nettovermögen hat sich allein zwi­schen 2007 und 2012 um 1,4 Billionen Euro erhöht - aller­dings ist der Wohlstand sehr ungleich­mä­ßig verteilt.

Infografik: Anteil der Haushalte am Nettogesamtvermögen Weiterlesen

Für eine "Internationale des Fortschritts"

Nichi Vendola

Nichi Vendola. Foto: Reuters Alessandro Garofalo

Die Parteistrukturen des 20. Jahrhunderts ent­spre­chen nicht mehr der poli­ti­schen Realität. Das ganze demo­kra­ti­sche System sei im Umbruch, sagt Nichi Vendola im Interview mit "zeit-online". Der linke Politiker aus Italien fin­det, dass poli­ti­sche Entscheidungen immer öfter außer­halb der demo­kra­tisch gewähl­ten Institutionen getrof­fen werden.

Aber auch die poli­ti­schen Ausdrucksmittel seien viel­fäl­ti­ger gewor­den, kon­sta­tiert Vendola und nennt Blogs, soziale Netzwerke und Zeltcamps von Occupy als Beispiele. Die Aufgabe der Parteien sollte es sein, sich die­sen Einflüssen mit Vertrauen zu öff­nen. "Wir soll­ten an einem inter­na­tio­na­len poli­ti­schen Netzwerk arbei­ten", sagt er und plä­diert für eine "Internationale des Fortschritts" - breit auf­ge­stellt und unideo­lo­gisch.
Zum Interview in zeit-online

Bitte kräftig umverteilen!

Dass die Einkommens- und Vermögensungleichheiten in den ver­gan­ge­nen 20 Jahren dra­ma­tisch zuge­nom­men haben, das ist für den Journalisten und Autoren Robert Misik eine Entwicklung die zutiefst unge­recht ist. Misik legt in sei­nem für den" Freitag" ver­fass­ten Beitrag "Umverteilen? Ja, und bitte kräf­tig!" dar, wes­halb es wich­tig ist, höhere Spitzensteuersätze, eine Reform der Erbschaftssteuer und höhere Kapitalertragssteuern zu fordern.

Misik sieht die Gleicheit inner­halb der Gesellschaft als einen wesent­li­chen Faktor für ein gutes Zusammenleben: "Je glei­cher eine Gesellschaft, umso bes­ser funk­tio­niert sie, umso glück­li­cher sind die Bürger. Nur mehr lern­re­sis­tente Phantasten kön­nen heute noch behaup­ten, dass wach­sende Ungleichheiten irgend­wel­che posi­ti­ven Auswirkungen auf ein Gemeinwesen haben."

Spanien: "Die Krise hat uns um 30 Jahre zurückgeworfen"

Manuel Fernandez Lopez

Manuel Fernández López

Die schlech­ten Nachrichten aus Griechenland, Spanien und Portugal rei­ßen nicht ab. Was es für die Menschen bedeu­tet, wenn die Krise zum Normalzustand wird, berich­tet Manuel Fernández López. Der Generalsekretär der spa­ni­schen Gewerkschaft MCA - UGT besuchte Mitte Mai den Vorstand der IG Metall in Frankfurt.

Wie hat die Krise Spanien ver­än­dert?
Manuel Fernández López: Wir erle­ben gerade einen Riesenrückschritt. Alles, was wir erreicht haben, geht ver­lo­ren. Die kon­ser­va­tive Regierung hat seit der Regierungsübernahme vor eini­gen Monaten zahl­rei­che Reformen umge­setzt. Sie gin­gen alle nur in eine Richtung: Über­all wird gespart. Die Regierung spart bei der Bildung, bei den Dienstleistungen. Gesundheit wird teu­rer. Wer krank wird muss zuzah­len. Es gibt keine Programme für Wirtschaftswachstum. Über­all herrscht Stillstand, das Misstrauen wächst. Die Regierung hat uns um 30 Jahre zurückgeworfen.

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Arm und Reich in Deutschland

Bild von Michael Hartmann

Michael Hartmann, Professor für Soziologie, Technische Universität Darmstadt

Wenn man inter­na­tio­nale Vergleichsstudien anschaut, fällt auf, dass Deutschland in der inter­na­tio­na­len Rangskala sei­nen Platz voll­kom­men ver­än­dert hat. Wir hat­ten bis in die 1990er-Jahre ver­gleichs­weise geringe Einkommensunterschiede, wir lagen ver­gleichs­weise nah an den skan­di­na­vi­schen Ländern, die in inter­na­tio­na­len Vergleichsstudien in die­ser Hinsicht immer am bes­ten dastehen.

Wir haben in den zehn Jahren von 2000 bis 2010 in ganz Europa ganze zwei Länder, in denen die Kluft zwi­schen hohen und nied­ri­gen Einkommen noch schnel­ler aus­ein­an­der­ge­gan­gen ist als in Deutschland, und diese zwei Länder sind Bulgarien und Rumänien.

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Wir brauchen ein neues Konjunkturpaket

Die Euro-Krise darf auf kei­nen Fall in eine anhal­tende Rezession mün­den. Deshalb muss die Politik jetzt die rich­ti­gen Impulse set­zen und ein­grei­fen, schreibt der IG Metall-Vorsitzenede Berthold Huber in sei­nem Gastbeitrag in der "Financial Times Deutschland". Die IG Metall plä­diert für ein Maßnahmenpaket aus offen­si­ven Investitionen und Krisenschutz. Das Herzstück sind die indus­tri­elle Wertschöpfung und ihre Fortentwicklung.

Cradle-to-Cradle: Resonanz in der IG Metall

Visionen, wie die Zukunft der Arbeit aus­se­hen könnte, waren das zen­trale Thema der Engineering- und IT-Tagung von Hans-Böckler-Stiftung und IG Metall. Im Zentrum stand dabei der ganz­heit­li­che Produktionsansatz "Cradle-to-Cradle", der Ingenieuren eine zen­trale Rolle in einer öko­lo­gisch nach­hal­ti­gen Welt zuweist. "Cradle to Cradle" steht für eine nach­hal­tige Produktionsweise in bio­lo­gi­schen und tech­ni­schen Kreisläufen.

Christiane Benner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall,  und Dr. Prof. Michael Braungart erklä­ren in die­sem Video, auf wel­che Resonanz das Cradle-to-Cradle-Konzept in der IG Metall stößt.

Economic Democracy as Opportunity for Trade Unionism

Foto: London School of Economics and Political

Interview with Richard Hyman, Emeritus Professor of Industrial Relations at the London School of Economics and Political Science (LTE), about his view of eco­no­mic demo­cracy and the oppor­tu­nities it offers for trade unio­nism: it can rein­vi­go­rate trade uni­ons as a social move­ment - if we for­mu­late it con­cre­tely and ask the key ques­ti­ons: What do we do with money? And who deci­des? Why not working people?

Richard, what does eco­no­mic demo­cracy mean to you? And why should trade uni­ons put it on top of their poli­ti­cal agenda?
Hyman: The cur­rent eco­no­mic cri­sis is the result of how capi­ta­lism has evol­ved during the last three deca­des. It led to an expo­nen­tial rise in the inco­mes of the rich, who used their sur­plus to spe­cu­late on finan­cial mar­kets. The con­ti­nuing out­come of the cri­sis is gro­wing ine­qua­lity and an increase in social exclu­sion. There is cle­arly some­thing wrong with the sys­tem. There can be no return to "busi­ness as usual", yet neo­li­be­ra­lism seems stron­ger than ever. The idea of eco­no­mic demo­cracy offers a vision of popu­lar empower­ment which could rein­vi­go­rate trade unio­nism as a social move­ment – and help launch a struggle for a genui­nely alter­na­tive economy.

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Zu Wasser, zu Land, in der Luft

Foto: foto­lia

Handelswege und Schiffsstraßen bil­den seit jeher die Lebensadern der Wirtschaft. Daran hat sich im 21. Jahrhundert nicht viel geän­dert. Nur die Entfernungen sind grö­ßer gewor­den. Doch die Mobilität stößt an öko­lo­gi­sche Grenzen. Sie las­sen sich nur mit alter­na­ti­ven Techniken und Ideen über­win­den. Die Verkehrsindustrie muss sich auf den Weg in die Zukunft machen.

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