Die Reichsten werden immer reicher. Das geht aus dem vierten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hervor. Das private Nettovermögen hat sich allein zwischen 2007 und 2012 um 1,4 Billionen Euro erhöht - allerdings ist der Wohlstand sehr ungleichmäßig verteilt.
Für eine "Internationale des Fortschritts"
Die Parteistrukturen des 20. Jahrhunderts entsprechen nicht mehr der politischen Realität. Das ganze demokratische System sei im Umbruch, sagt Nichi Vendola im Interview mit "zeit-online". Der linke Politiker aus Italien findet, dass politische Entscheidungen immer öfter außerhalb der demokratisch gewählten Institutionen getroffen werden.
Aber auch die politischen Ausdrucksmittel seien vielfältiger geworden, konstatiert Vendola und nennt Blogs, soziale Netzwerke und Zeltcamps von Occupy als Beispiele. Die Aufgabe der Parteien sollte es sein, sich diesen Einflüssen mit Vertrauen zu öffnen. "Wir sollten an einem internationalen politischen Netzwerk arbeiten", sagt er und plädiert für eine "Internationale des Fortschritts" - breit aufgestellt und unideologisch.
Zum Interview in zeit-online
Bitte kräftig umverteilen!
Dass die Einkommens- und Vermögensungleichheiten in den vergangenen 20 Jahren dramatisch zugenommen haben, das ist für den Journalisten und Autoren Robert Misik eine Entwicklung die zutiefst ungerecht ist. Misik legt in seinem für den" Freitag" verfassten Beitrag "Umverteilen? Ja, und bitte kräftig!" dar, weshalb es wichtig ist, höhere Spitzensteuersätze, eine Reform der Erbschaftssteuer und höhere Kapitalertragssteuern zu fordern.
Misik sieht die Gleicheit innerhalb der Gesellschaft als einen wesentlichen Faktor für ein gutes Zusammenleben: "Je gleicher eine Gesellschaft, umso besser funktioniert sie, umso glücklicher sind die Bürger. Nur mehr lernresistente Phantasten können heute noch behaupten, dass wachsende Ungleichheiten irgendwelche positiven Auswirkungen auf ein Gemeinwesen haben."
Spanien: "Die Krise hat uns um 30 Jahre zurückgeworfen"
Die schlechten Nachrichten aus Griechenland, Spanien und Portugal reißen nicht ab. Was es für die Menschen bedeutet, wenn die Krise zum Normalzustand wird, berichtet Manuel Fernández López. Der Generalsekretär der spanischen Gewerkschaft MCA - UGT besuchte Mitte Mai den Vorstand der IG Metall in Frankfurt.
Wie hat die Krise Spanien verändert?
Manuel Fernández López: Wir erleben gerade einen Riesenrückschritt. Alles, was wir erreicht haben, geht verloren. Die konservative Regierung hat seit der Regierungsübernahme vor einigen Monaten zahlreiche Reformen umgesetzt. Sie gingen alle nur in eine Richtung: Überall wird gespart. Die Regierung spart bei der Bildung, bei den Dienstleistungen. Gesundheit wird teurer. Wer krank wird muss zuzahlen. Es gibt keine Programme für Wirtschaftswachstum. Überall herrscht Stillstand, das Misstrauen wächst. Die Regierung hat uns um 30 Jahre zurückgeworfen.
Arm und Reich in Deutschland
Wenn man internationale Vergleichsstudien anschaut, fällt auf, dass Deutschland in der internationalen Rangskala seinen Platz vollkommen verändert hat. Wir hatten bis in die 1990er-Jahre vergleichsweise geringe Einkommensunterschiede, wir lagen vergleichsweise nah an den skandinavischen Ländern, die in internationalen Vergleichsstudien in dieser Hinsicht immer am besten dastehen.
Wir haben in den zehn Jahren von 2000 bis 2010 in ganz Europa ganze zwei Länder, in denen die Kluft zwischen hohen und niedrigen Einkommen noch schneller auseinandergegangen ist als in Deutschland, und diese zwei Länder sind Bulgarien und Rumänien.
Wir brauchen ein neues Konjunkturpaket
Die Euro-Krise darf auf keinen Fall in eine anhaltende Rezession münden. Deshalb muss die Politik jetzt die richtigen Impulse setzen und eingreifen, schreibt der IG Metall-Vorsitzenede Berthold Huber in seinem Gastbeitrag in der "Financial Times Deutschland". Die IG Metall plädiert für ein Maßnahmenpaket aus offensiven Investitionen und Krisenschutz. Das Herzstück sind die industrielle Wertschöpfung und ihre Fortentwicklung.
Immer mehr arbeitslose Jugendliche in Europa
Die Krise Europas trifft vor allem junge Menschen. In einigen Ländern Südeuropas ist jeder Zweite unter 25-Jährige ohne Arbeit. Andererseits ist Europa auch eine Erfolgsgeschichte. Dafür gab es jetzt den Friedensnobelpreis. Wege aus der Krise zeigt die IG Metall in einem neuen Positionspapier.
Zum Herunterladen: Deutschland als Wachstumsanker in Europa
Cradle-to-Cradle: Resonanz in der IG Metall
Visionen, wie die Zukunft der Arbeit aussehen könnte, waren das zentrale Thema der Engineering- und IT-Tagung von Hans-Böckler-Stiftung und IG Metall. Im Zentrum stand dabei der ganzheitliche Produktionsansatz "Cradle-to-Cradle", der Ingenieuren eine zentrale Rolle in einer ökologisch nachhaltigen Welt zuweist. "Cradle to Cradle" steht für eine nachhaltige Produktionsweise in biologischen und technischen Kreisläufen.
Christiane Benner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, und Dr. Prof. Michael Braungart erklären in diesem Video, auf welche Resonanz das Cradle-to-Cradle-Konzept in der IG Metall stößt.
Economic Democracy as Opportunity for Trade Unionism
Interview with Richard Hyman, Emeritus Professor of Industrial Relations at the London School of Economics and Political Science (LTE), about his view of economic democracy and the opportunities it offers for trade unionism: it can reinvigorate trade unions as a social movement - if we formulate it concretely and ask the key questions: What do we do with money? And who decides? Why not working people?
Richard, what does economic democracy mean to you? And why should trade unions put it on top of their political agenda?
Hyman: The current economic crisis is the result of how capitalism has evolved during the last three decades. It led to an exponential rise in the incomes of the rich, who used their surplus to speculate on financial markets. The continuing outcome of the crisis is growing inequality and an increase in social exclusion. There is clearly something wrong with the system. There can be no return to "business as usual", yet neoliberalism seems stronger than ever. The idea of economic democracy offers a vision of popular empowerment which could reinvigorate trade unionism as a social movement – and help launch a struggle for a genuinely alternative economy.
Zu Wasser, zu Land, in der Luft
Handelswege und Schiffsstraßen bilden seit jeher die Lebensadern der Wirtschaft. Daran hat sich im 21. Jahrhundert nicht viel geändert. Nur die Entfernungen sind größer geworden. Doch die Mobilität stößt an ökologische Grenzen. Sie lassen sich nur mit alternativen Techniken und Ideen überwinden. Die Verkehrsindustrie muss sich auf den Weg in die Zukunft machen.